Event im Planspiellabor der Zeppelin Universität

Die Flexonomix Quartier-Geld-Simulation zu Gast im Planspiellabor der Zeppelin Universität Friedrichshafen am:

3. April 2019, 13.30-18.30

Spielend erleben und erfahren, wie eine Wirtschaft im Kleinen aussehen könnte, die den Anforderungen von Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Demokratie besser entspricht, als das heutige globalisierte Wirtschaftsmodell.

Gäste sind willkommen. Mehr Informationen und Anmeldung unter Link.

Veröffentlichungen zum Quartierwährungsspiel

Im Rahmen des Horizon 2020 Projektes netCommons wurde unser Quartierwährungsspiel ins Englische übersetzt und weiterentwickelt. Dazu fanden auch zwei internationale Veranstaltungen in Amsterdam und Barcelona statt. Das Spiel konnte interessante Erkenntnisse im Bezug auf die Entwicklung neuer lokaler Währungen impulsieren. Das Projekt netCommons wurde durchgeführt von einem internationalen Konsortium mit vier Universitäten (London, Barcelona, Athen, Trento) einem Forschungslabor (Paris) und unserer Partnerorganisation NetHood (Zürich) und wird nun per Ende 2018 abgeschlossen. Das Quartierwährungsspiel wird in zwei Projektberichten (Deliverables) ausführlich beschrieben. Diese enthalten weitere spannende Ergebnisse aus dem Bereich der Komplementärwährungsforschung und der Gemeinschaftsnetzwerke.

Deliverable D2.4: Economic Sustainability of CNs (v1) Introducing Community Currencies  Website des Projektes

Deliverable D2.6: Economic Sustainability of CNs (v2) Community Currencies for Community Networks Website des Projektes

1. Internationaler Planspieltag: Wir gründen eine Quartierwährung

Im Rahmen des ersten internationalen Planspieltages 2017 präsentieren wir
das  II. Quartierwährungsspiel in der Baugenossenschaft mehr als wohnen:

Samstag 18. November 2017, 13:00-17:00
Baugenossenschaft mehr als wohnen, Seminarraum, Genossenschaftsstr. 13, 8050 Zürich

Spielend erleben und erfahren, wie eine Genossenschaft ihre Commons oder Allmenden anders und nachhaltig bewirtschaften könnte, als mit dem heutigen ausbeuterischen und gemeinschaftszerstörenden Wirtschaftsmodell.
Das Planspiel zur Quartierwährung bietet:

  • Wohnen und Arbeiten in einer Genossenschaft mit eigener Quartierwährung.
  • Zusammenarbeit und demokratische Beschlussfassung in einem gemeinschaftsbasierten Geldsystem erleben und mitgestalten.
  • Üben und erproben, wie in einer Wohngenossenschaft ein anderes Wirtschaftsverständnis einzig halten könnte.
  • Austausch und Diskussion, Fragen und Reflexion zu Arbeiten, Wohnen, Geld und Wirtschaft.

Alle, die sich für eine zukunftsfähige Zusammenarbeit, für Geld und Alternativen dazu interessieren, sind herzlich eingeladen, am bewährten und kurzweiligen Spiel von Flexonomix teilzunehmen.

Diese Veranstaltung wird von der Quartiergruppe Quartierwährung der Baugenossenschaft mehr als wohnen zusammen mit den Vereinen FleXibles und NetHood, Zürich organisiert. Sprache: Deutsch.

  • Limitierte Platzzahl, kostenlos, aber verbindliche Anmeldung notwendig.
  • Spendenbox an der Veranstaltung.
  • Nur angemeldete Teilnehmende!

Anmeldungslink

Flugblatt mit Detailinformationen und zum Verteilen folgt Anfangs Oktober.

Der 18. November 2017 ist der erste Internationale Planspieltag. An diesem Tag finden weltweit zahlreiche Aktionen rund um die Lernmethode Planspiel statt. Der Planspielfachverband SAGSAGA (sagsaga.org) hat diesen interaktiven Erlebnistag ins Leben gerufen und koordiniert die Angebote.

Q belebt Quartier, Spielbericht

Was wäre, wenn wir neben Franken noch eine zweite, lokale Währung im Portemonnaie mit uns führen würden? Die Quartierwährungs-Simulation ermutigt geradewegs dazu. Ein Bericht vom Spiel am 8. April 2017 in der Genossenschaft Karthago, Zürich.

Text: Fred Frohofer

Gudruns Bioladen läuft gut. Ihre Angebote sind auf Kärtchen geschrieben. Wer etwas kauft, kriegt eine blaue Quittung. Und Gudrun kassiert dafür farbige Q-Noten ein. Mit ihren Q‘s – der Quartierwährung – ersteht sie sich etwa Angebote wie Konfitüre oder Kräutertees von Produzenten im Quartier. Und die Alleinerziehende kann sich damit etwa einen KiTa-Platz für ihr Kind leisten.

KiTa-Angebote gibts gleich drei. «Ein Skandal, diese Preisgestaltung», moniert jemand anonym über die «Hybrid Letterbox»: Die KiTa von Tamara und Gustav koste 20 Q die Stunde, der Blumenladen biete dagegen eine Betreuungsstunde für 3 Q an, da könne doch etwas nicht stimmen. Der Skandal verbreitet sich rasch im ganzen Quartier, denn die Letterbox schluckt nicht nur Postkarten, sondern projiziert sie allgemein ersichtlich.

Die Preisgestaltung der KiTa-Dienstleistungen ist dann auch an der folgenden Allmende-Sitzung Thema. Gustav rechtfertigt den hohen Preis, die KiTa würde mit Tamara zusammen geführt, damit sei auch gleich noch Yoga für die Kinder enthalten: «14 Q für die Betreuung und 6 Q fürs Yoga». Und die Differenz zum Tiefpreisangebot des Blumenladens sei noch weit weg von 1:12. Schallendes Gelächter bricht aus.

Doch Preisgestaltungen werfen weitere Fragen auf. Ob denn nicht feste Preise geltend gemacht werden können, fragte ein Mitspielerin und ergänzt: «Preisverhandlungen fallen mir schwer». Das wäre ebenfalls so, wenn sie im realen Leben für ihre Dienstleistungen einen Preis aushandeln müsste.

Tamara, Gudrun und Gustav sind drei von etlichen Rollen im Quartierwährungs-Spiel von Flexonomix, in die knapp 20 Interessierte geschlüpft sind. Sie haben im Gemeinschaftsraum der Genossenschaft Karthago in Zürich einen intensiven Nachmittag lang ausprobiert, was passieren könnte, wenn es ein neues Geld geben würde. Und sie waren beeindruckt, wie mit den Q‘s plötzlich mehr Leben ins Quartier einkehrt.

Neben einem einmaligen Grundstock von 50 Q pro Person als Startgeld, wird leistungsbasiertes Geld in Umlauf gesetzt: Die Allmende-Kommission – bestehend aus zwei bis drei Mitspielern – nimmt an den Allmende-Versammlungen die Bedürfnisse des Quartiers auf: etwa Treppenhausreinigungen oder Organisation von Quartierfesten. Die Kommission kalkuliert den Aufwand – im Schnitt 10 Q pro geleistete Stunde – und vergibt die Jobs; und damit das entsprechende Q-Geld.

So kommt neben den Grundstock zusätzliches Geld in Umlauf. Und das fördert die Kreativität der Quartierbewohnerinnen bzw. Mitspieler enorm: Da werden schon mal Einkäufe für Nachbarn erledigt, Alte gepflegt oder etwa eine Sonnenuhr verkauft. Alles natürlich nur simuliert.

Nach einem Spieldurchgang, am Monatsende, bezahlen alle ihre Taxe. Zusammengerechnet ist es genau der Betrag, den die Allmende-Kommission für die Jobs ausgeschüttet hat. So kann keine Finanzblase entstehen – und die notwendigen Arbeiten für das Gemeinwesen werden erst noch eher erledigt.

Über die Stränge kann niemand schlagen, denn das liebe Geld ist nicht geschenkt. So musste Robin kurz vor Monatsende noch eine Fussmassage anbieten, um die Taxe überhaupt bezahlen zu können. Doch auch ein ausgeprägter Spartrieb sollte in diesem System überwunden werden, wird in der Diskussion klar, sonst funktioniert es nicht.

Die Bioladenbetreiberin Gudrun erreichte ein ausgeglichenes Ergebnis. Wohl ist sie nach dem Bezahlen der Taxe ebenfalls etwas im Minus, sie hat dafür Produkte wie Quittenkonfitüre von Robin an Lager, die sie im nächsten Monat verkaufen dürfte. Die Gewinne, die sie im Laden erwirtschaftete, nutzte sie privat, indem sie sich auch mal eine Yogastunde gönnte. Und sie vertraute ihr Kind dem Betreuungsangebot des Blumenladens an; da dies sehr günstig gewesen sei. «Doch das Kind ist noch nicht zurück», entfährt es ihr. Kein Tragödie, sondern ein weiterer Anlass für Gelächter. Die Simulation verbreitet nicht nur gute Laune, sie zeigt auch auf, wie lokale Währungen Sinn machen und soziale Energie erzeugen können.

Quartierwährungs-Spiel mit NeNa1

Die nächste Gelegenheit, das Quartierwährungsspiel, Quartier-Geld-Simulation, kennenzulernen ist am:

Samstag 8. April 2017, 13:30-17:30
Genossenschaft Karthago, Zentralstrasse 150, 8003 Zürich

Spielend erleben und erfahren, wie eine Wirtschaft im Rahmen einer Genossenschaft aussehen könnte, die den Anforderungen von Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Demokratie besser entspricht, als das heutige Wirtschaftsmodell, das Ausbeutung favorisiert.
Das Planspiel zur Quartierwährung bietet:

  • Eine Einführung in eine alternative Währung
  • Einen halben Tag zusammen in einem gemeinschaftsbasierten Geldsystem zusammenarbeiten
  • Sich selbst erleben in einer Genossenschaft mit einem anderen Wirtschaftsverständnis
  • Austausch und Diskussion, Fragen und Reflektion

Alle, die sich für Zusammenarbeit, Geld und Alternativen dazu, Commons und für die interne Wirtschaft einer Neuen Nachbarschaft (NeNa) interessieren, sind herzlich eingeladen, am bewährten und kurzweiligen Spiel von Flexonomix teilzunehmen.

Diese Veranstaltung wird von der Bau- und Wohngenossenschaft NeNa1 organisiert, findet in der Genossenschaft Karthago statt und ist offen für alle.

  • Sprache: Deutsch allenfalls mit Teilübersetzungen in Englisch.
  • Limitierte Platzzahl, kostenlose aber verbindliche Anmeldung notwendig
  • Spendenbox an der Veranstaltung
  • Nur angemeldete Teilnehmende!

TICKETS hier bei Eventbrite

Flugblatt mit Detailinformationen und zum Verteilen: 2017-04-08-Quartierwaehrung-Flugi

Spiel-Workshop in Amsterdam

Am Freitag 2.12.2016 konnte in Amsterdam erstmal ein Spiel-Workshop in Englischer Sprache mit dem distrigt-currency-game (Quartier-Geld-Simulation) durchgeführt werden.  Der sehr gut besuchte Workshop mit der Einführungsversion (Kurzversion) des Spieles hat begeistert und ein zum Nachdenken angeregt. Das Team vom Institute for Network Cultures (INC) hat vom Spiel einen ausführlichen Blogbericht mit Bildern erschienen, der

hier mit dem Link  abgerufen werden kann.

Wir gründen eine Quartierwährung: Das Spiel bei mehr als wohnen

Der nächste Spiel-Workshop mit der Flexonomix Quartier-Geld-Simulation wird zusammen mit der Quartiergruppe Quartierwährung der Baugenossenschaft mehr als wohnen und dem Verein NetHood organisiert und findet auf dem Hunziker Areal der Genossenschaft in Zürich statt am:

Samstag 22. Oktober 2016  –  13.30 bis 17:00
im Seminarraum im Erdgeschoss, Genossenschaftsstrasse 13, 8050 Zürich

Website der Quartiergruppe mit Informationen zum Anlass: Quartierwährung

Anmeldung erforderlich bis 15. Oktober 2016: Anmeldungsformular direkt

PDF/Kurzbeschrieb (ausschreibung-quartier-geld-simulation_mehralswohnen)

Dynamisches Spiel in der Wandellust

Die Quartier-Geld-Simulation vom Schalttag 29. Februar 2016 konnte sich mit einer idealen Besetzung von etwa 25 Teilnehmenden zu einem dynamischen Spielnachmittag entfalten. Die Idee des „gemeinschaftlichen Geldes“, also einer Währung, die durch eine Gemeinschaft (Quartiergruppe, Verein, Genossenschaft, etc.) herausgegeben wird und durch die Beteiligung aller zum Leben erwacht, wurde durch das Spiel „hautnah“ erfahrbar.

Nach einem feinen Suppenzmittag in der Wandelbar und einer fundierten Einführung in die Welt der Komplementär- und Gemeinschaftswährungen, startete die Simulation in der grossen Wandelhalle mit der Rollenverteilung und der Erklärung der Regeln. Die Quartierbewohner im fiktiven Quartier „Zürich Kreis 13“ hatten beschlossen, eine Quartierwährung für Gemeinschaftsaufgaben einzuführen. Alle Beteiligten verpflichteten sich, am Experiment teilzunehmen und auch persönlich einen Beitrag zu leisten.

Kassa Marktbrett QuartierdynamikKreis

Das Quartier begann sich nun sofort zu beleben. Da wurde gearbeitet und gekauft, verschönert, Kinder und Hunde gehütet, Kaffee getrunken, Gartenbau betrieben, Massagen gegeben und Abfall entsorgt. Die Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner waren in regem Kontakt und Austausch und liessen die von der Gemeinschaft herausgegebene Quartierwährung fliessen. Das Ziel war ein lebenswerteres Quartier und ein Gleichgewicht von Geben und Nehmen zu erreichen. Eine interessante Erfahrung, die sich doch in einigen Punkten vom normalen „Geldverhalten“ unterschied, wie am Schluss in der Auswertung berichtet wurde. Das Experiment war so anregend, dass sich spontan die Idee bildete, auch eine Umsetzung in die Wirklichkeit anzugehen. Eine nächste Diskussion ob und wie so etwas möglich werden könnte, stiess auf grosses Interesse. Wir berichten darüber, wenn es weitergeht.